In “Die Zeit” vom 14. September 2017 fand ich den interessanten Artikel “Durchatmen, und los geht’s“. Durch diesen Artikel wurde ich aufmerksam auf das Thema Aufschieben oder Prokrastination. Es scheint mir bestens geeignet zu sein, um in einem ABC behandelt zu werden. Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Artikel.

Bildquelle: Uni Münster; Höcker,A., Engberding,M. & Rist.F. (2018). Prokrastination: Ein Manual zur Behandlung des pathologischen Aufschiebens.
Aufschieben oder Prokrastination?
Wer kennt es nicht, das Aufschieben von Dingen, vielleicht unangenehmen Dingen? Ca. 10% bis 20% der Menschen sind Betroffen, je nach nachdem welches Messinstrument eingesetzt wird. Kurzfristig erzielen wir damit einen positiven Effekt, denn oft hat das Aufschieben keine Konsequenzen und man kommt damit gut zurecht. Von pathologischen Aufschieben, der Prokrastination wird gesprochen, wenn ständig aufgeschoben wird und dabei sich subjektives Leiden mit Beeinträchtigungen im Alltag einstellen.
Beeinträchtigungen
Beeinträchtigungen können in einzelnen oder mehreren Bereichen auftreten:
Beruf, Beziehungen, Finanzen, seelische oder körperliche Beschwerden. Die Ursachen sind noch nicht völlig erforscht, doch wird allgemein davon ausgegangen, dass zu 54% dass Umfeld und zu 46% Vererbung eine Rolle spielen: Kritische Lebensereignisse, Persönlichkeitsmerkmale, Erziehung, Kultur, vielleicht auch Sinnfragen oder Unwohlsein mit der Gesellschaft.
Selbsttest
Wer wissen will, ob er selbst Betroffen ist, kann dies den Online-Selbsttest der Universität Münster überprüfen.
Veränderung
Die positive Botschaftist, dass wir das Aufschieben erlernt haben! Teilnehmer aus den ABCs wissen, dass alles was wir gelernt haben, wir auch wieder verlernen können. Wir müssen nicht unbedingt die Ursache kennen, um unser Verhalten zu ändern. Wenn wir uns aufmerksam beobachten, erkennen wir, wie wir das Aufschieben aufrechterhalten. Darüber werden uns die Motive deutlich, die hinter diesem Verhalten stecken.
Dies einmal erkannt, erlaubt uns diese Erkenntnis alternative Handlungsalternativen zu entwickeln, wie diese Motive auch anders als durch Aufschieben erreicht werden könnten. Ich freue mich schon auf den Abend.
Übrigens ist gerade ein weiterer Artikel zu dem Thema “So entkommen Sie der Prokratinisation” in Welt Digital erschienen. Hier finden Sie die “üblichen” RatSCHLÄGE.
Manchmal sagt man “Kann ich morgen machen!”
Eine gute Frage zu dieser Aussage wäre, “Ist das wahr?”, “Kann und will ich das morgen machen?
“Welche negativen Konsequenzen hätte das?”, “Welche positiven, wenn ich es heute machen?”